Stromstoß dank eingebauter Fachkompetenz:

Dienstag, 19. Juni 2001

 

Die Stadtverwaltung Unterschleißheim ist dabei!

Wer kennt diese Nachrichten nicht: Ein Mann, eine Frau griff sich an die Brust und dann fiel er/sie auch schon zu Boden. Bis der Rettungsdienst da war, war es schon zu spät. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Ca. 80 % aller Reanimationen außerhalb einer Klinik haben eine cardiale Ursache. Davon haben wiederum ca. 80 % initial Herzkammerflimmern! Der häufigste initiale Herzrhythmus beim plötzlichen Herztod ist Kammerflimmern. Die einzig effektive Behandlungsform des Kammerflimmerns ist die Defibrillation. Nur durch eine gezielte elektrische Stimulation des Herzens wird wieder ein effektiver, stabiler Herzrhythmus erreicht. Jedoch sinkt die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Defibrillation in Abhängigkeit von der Zeit. Schon nach wenigen Minuten wechselt das Kammerflimmern in eine Asystolie, und hier kommt nahezu jede Hilfe zu spät.

Was liegt also näher, als die bislang bekannte Rettungskette in eine neue Überlebenskette zu ändern und so dem plötzlichen Herztod den Kampf anzusagen: eine elektrische Defibrillation noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes durch Laien.



Dank der hervorragenden Technik sog. automatisierter, externer Defibrillatoren (AED) ist es auch dem ausgebildeten Laien- / Ersthelfer ohne nennenswerte EKG-Kenntnisse möglich, ein aus dem Takt geratenes Herz effektiv zu defibrillieren und im Verbund mit den Basismaßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung ein Leben zu retten. Die größtmöglichen Überlebenschancen von ca. 30 % ergeben sich im optimalen Zusammenwirken von einem frühestmöglichen AED-Einsatz durch Laienhelfer, einer qualifizierten Ersten - Hilfe durch First-Responder und einem rasch eintreffenden Rettungsdienst, der alle Maßnahmen routiniert fortführt und medikamentös ergänzt.

Das erste und wichtigste Glied dieser Überlebenskette, nämlich der frühe Einsatz eines Defibrillators ist im Rathaus Unterschleißheim durch Mitarbeiter der Stadtverwaltung nun gesichert. In den letzten Wochen wurden insges. 45 Mitarbeiter /-innen durch das Bayerische Rote Kreuz - Kreisverband München in AED - gestützten Wiederbelebungsmaßnahmen geschult und intensiv trainiert.

Ab sofort gilt also für alle Besucher des Rathauses: mehr Sicherheit und größere Überlebenschancen beim plötzlichen Herztod, dem jährlich in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 100.000 Menschen zum Opfer fallen.

Wenn es gelingt möglichst alle betriebsmedizinischen Einrichtungen im großen zusammenhängenden Industriegürtel des Münchner Nordens von der Notwendigkeit solch einer Schulung aller betrieblichen Ersthelfer zu überzeugen, so steigern wir gerade in Anbetracht der hier guten rettungsdienstlichen Strukturen die Überlebenswahrscheinlichkeit für betroffene Personen von derzeit 8 bis 9 % auf ca. 30 % ! Das hätte Modellcharakter in der Bundesrepublik Deutschland.

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