Steuerkreis zum neuen Flächennutzungsplan

Montag, 13. Juli 2009

Planungsbüros stellen ihre Vorschläge vor

Rund 25 interessierte Gäste verfolgten die achte Sitzung des Steuerkreises zum Thema "Neuaufstellung Flächennutzungsplan". Dieses Gremium besteht aus den drei Bürgermeistern, den Bau- und Umweltreferenten, Vertretern der Verwaltung und begleitet die beauftragten Planungsbüros in beratender Form.
Öffentlichkeitsbeteiligung weit über das gesetzliche Maß
Mit der Öffnung des Steuerkreises für die Zuhörer ging die Stadt einen weiteren, gesetzlich nicht vorgeschriebenen Schritt hin in Richtung einer sehr frühzeitigen Bürgerbeteiligung. Bereits das Bürger- und Jugendforum waren Veranstaltungen, die weit vor dem offiziellen Beteiligungsverfahren gemäß dem Baugesetzbuch die Bürgerschaft eingebunden hat. Auch die Vertreter des Gewerbes, der Landwirtschaft und sozialer Belange hatten in ähnlichen Gesprächsrunden die Gelegenheit, ihre Anliegen einzubringen.
Ausführlicher Rückblick
In einem sehr ausführlichen Rückblick schilderte im Steuerkreis Johannes Dragomir als beauftragter Stadtplaner die Bedeutung eines Flächennutzungsplanes und die bisher erarbeiteten Teilkonzepte. Wichtig dürfte für die Zuhörer gewesen sein, dass ein Flächennutzungsplan für die Bürger keine direkten Auswirkungen hat und lediglich für die Stadt und andere Behörden verbindlich ist. Weil ein Flächennutzungsplan für rund 15 Jahre gültig ist und sich in dieser Zeit heute getroffene Annahmen auch wandeln können, sind Änderungen in Teilbereichen nicht ausgeschlossen. Die Basis des künftigen Flächennutzungsplanes bildet eine detaillierte Bestandsaufnahme, der sich eine Analyse und entsprechende Zielformulierung anschließen. Dieses Verfahren wurde für die Themen Wohnen, Gewerbe, Energie, Verkehr, Einzelhandel und Infrastruktur angewandt. Ausgehend von einem moderaten Wachstum in Höhe von 0,5 % hat das beauftragte Planungsbüro errechnet, dass Unterschleißheim rund 2.500 Einwohner bis 2025 zusätzlich haben könnte und dazu etwa 1.200 neue Wohneinheiten benötigt werden. In einer sehr sorgfältigen Bewertung wurden alle potentiellen Flächen auf ihre Eignung für eine mögliche Bebauung auf den Prüfstand gestellt. Eine Entscheidung, welche Flächen als Wohngebiet ausgewiesen werden könnten, ist bislang noch nicht gefallen. Generell aber braucht Unterschleißheim auch zukünftig Entwicklungsflächen nicht nur für Einwohner, sondern auch für Betriebe, zählt doch insgesamt die Region München auch in den nächsten Jahrzehnten zu den prosperierenden Bereichen.
Gewerbeflächen aufwerten
Für die gewerblichen Flächen hat das Planungsbüro folgende Ziele formuliert: Höhere Aufenthaltsqualität für die dort Beschäftigten durch Plätze und Einkaufsmöglichkeiten, bessere Orientierung im Inneren und bessere Sichtbarkeit von außen durch markante Gebäude. Um die derzeitige Trennwirkung der Autobahn und Bahnlinie zu minimieren, schlug der Planer vor, mehrere Verbindungsachsen zwischen stark frequentierten Punkten wie zum Beispiel dem Badesee, Bahnhof Lohhof, Ortszentrum und Bezirksstraße langfristig zu schaffen.
Ziele des Landschaftsplanes
Der parallel zum Flächennutzungsplan zu erarbeitende Landschaftsplan wurde von der beauftragten Planerin, Frau Gebhard, vorgestellt. Als wesentliche Ziele, die aus einer umfassenden Analyse hervorgegangen sind, wäre zum Beispiel, den Unterschleißheimer See zu erweitern, die Verbindung von dort zum Valentinspark auszubauen, die Fließgewässer zu verbessern sowie ökologisch aufzuwerten.
Noch keine Entscheidung getroffen
In der derzeitigen Phase zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes gibt es also viele Gedankenspiele und Ideen der beauftragten Planer. Der Stadtrat wird ? wenn zeitlich alles nach Plan läuft ? ab Herbst dieses Jahres analysieren, abwägen und im Interesse der Bürger und Unternehmen in Unterschleißheim bewerten und entscheiden, welcher Planentwurf in das gesetzlich vorgeschriebene Aufstellungsverfahren geht. Hier ist ein zweistufiges Beteiligungsverfahren für Bürger und Träger öffentlicher Belange vorgesehen. Mit den Anregungen und Wünsche aus diesem Verfahrensschritt wird sich der Stadtrat intensiv auseinandersetzen. Letztlich geht es um die notwendige und bestmögliche Weiterentwicklung unserer Stadt zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger. Eine wahrlich nicht einfache und große Herausforderung für alle Beteiligte.
Nächster Termin
Der nächste Steuerkreis findet am Mittwoch, 30. September von 09.00 bis 12.00 Uhr im kleinen Sitzungssaal statt.

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