NordAllianz - Förderprojekt „Klimaschutz durch Radverkehr“

Donnerstag, 24. November 2022

Stehend: Dr. Alexander Greulich, Ismaning, Dr. Dietmar Gruchmann, Garching, Markus Böck, Oberschleißheim, Christoph Böck, Unterschleißheim, sitzend: Franz Heilmeier, Neufahrn, Josef Niedermair, Hallbergmoos, Sebastian Thaler, Eching, Andreas Kemmelmeyer, Unterföhring (v. l. n. r.)

Die acht Kommunen Eching, Garching, Hallbergmoos, Ismaning, Neufahrn, Oberschleißheim, Unterföhring und Unterschleißheim des Verbunds NordAllianz – Metropolregion München Nord haben eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um die Radinfrastruktur in der Region voranzubringen. 
Mit dem Förderprojekt Klimaschutz durch Radverkehr soll das Fahrrad als Alternative zum Pkw-Verkehr gestärkt werden. Das Projekt wird durch ein staatliches Förderprogramm unterstützt, das 75 Prozent der kalkulierten Investitionskosten von mehr als einer Million Euro trägt. Die nun unterzeichnete gemeinsame Kooperationsvereinbarung regelt die Modalitäten der interkommunalen Zusammenarbeit im Projekt. Innerhalb des Projektantrags wurde errechnet, dass mit der Maßnahme rund 390 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden können.
Kern des Projektes ist ein System aus rund 300 ausleihbaren Pedelecs, welche jederzeit über eine App gebucht werden können. Dieses Sharing-System ermöglicht es, den ÖPNV-Verkehr sinnvoll zu ergänzen.  

Neben dem Pedelec-Sharing gehören zudem zwei weitere größere Teilprojekte wie ein Radwegausbau zwischen Garching und München über Dirnismaning sowie die Beleuchtung eines Verbindungs-Radweges zwischen Hallbergmoos und Neufahrn-Mintraching zum Projekt. Abgerundet wird es durch Begleitmaßnahmen, wie die Vervollständigung lückenhafter Radwege-Beschilderungen, den Ausbau von öffentlichen Rad-Reparaturstationen und die Konzeption einer gemeinsamen Fahrradkarte speziell für PendlerInnen. 
Sharing-Pedelecs mit wechselbaren Akkus geplant – auch große Unternehmen interessiert 
Das geplante System besteht aus Pedelec-Sharing-Bikes mit Tausch-Akkus, die an sogenannten virtuellen Stationen, verteilt auf die gesamte Nordallianz-Region, ausgeliehen und zurückgegeben werden können. Dies hat den Vorteil, dass die Stationen in der zugehörigen Buchungs-App verzeichnet sind, teure Tiefbauarbeiten für physische Stationen können somit entfallen. 
System auch attraktiv für lokale Arbeitgeber 
Im Vorfeld wurden die Arbeitgeber in der Region durch die NordAllianz bereits kontaktiert, insgesamt kamen dabei 28 Absichtserklärungen von Unternehmen zusammen, die ihr Interesse an einer öffentlich zugänglichen Station auf Unternehmensgrund sowie die Kommunikation über das Projekt bei ihren Mitarbeitenden bereits zugesagt haben. Weitere interessierte Unternehmen können sich jederzeit ebenfalls beteiligen. 
Projekt leistet Beitrag zur Verkehrswende in der NordAllianz 
Die NordAllianz ist als Region stark durch den täglichen Pendlerverkehr geprägt, täglich pendeln in der Region rund 100.000 Menschen zur Arbeit, davon rund 60 Prozent mit dem eigenen Auto. Aber Untersuchungen der Kommunen zum Verkehrsverhalten zeigen, dass auch ortsansässige BürgerInnen – selbst für Kurzstrecken – in der eigenen Kommune zum Großteil auf das Auto setzen. 
Um einen Anreiz zum Umstieg auf den ÖPNV zu leisten, sind sich Mobilitätsforschende sicher: Gerade auf der sogenannten „letzten Meile“, etwa zwischen der S-Bahn und dem eigenen Arbeitsplatz oder dem Wohngebiet, muss der klassische ÖPNV aus Bus, Bahn und Co. durch Sharing-Angebote, wozu auch das geplante Pedelec-System zählt, ergänzt werden, um eine attraktive Alternative zum Pkw zu bieten. Wenn man bedenkt, dass ein eigenes Auto rund 400 Euro pro Monat – die Anschaffung noch nicht mitgerechnet – kostet, kann die geschickte Kombination aus ÖPNV und Sharing-Mobilität einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende eines jeden Einzelnen leisten.
 

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