Unterschleißheim nahm Abschied von Rolf Zeitler

Donnerstag, 02. Februar 2023

Fahnenträger erweisen die letze Ehre

Kirche St. Korbinian mit Trauergemeinde

Schweigeminute in Le Crès für den Ehrenbürgermeister

Wenn jemand so viel Einsatz, so viel Präsenz zeigt und sich so viele Verdienste erwirbt, dann kommt es im Leben zu zahllosen Begegnungen. In Unterschleißheim, im Landkreis und weit darüber hinaus. In der Politik, der Gesellschaft und gerne auch in den Vereinen. Die letzte Begegnung mit dem Altbürgermeister Rolf Zeitler war ein Abschied. Am 28. Januar 2023 kamen all diejenigen in der Kirche St. Korbinian zusammen, die mit ihm in Berührung gekommen waren und auf deren Leben er Einfluss genommen hatte. Alle waren sie vertreten: Bürgerinnen und Bürger Unterschleißheims, Bürgermeister der NordAllianz, Abgeordnete von Kreis- und Landtag, des Bundestags und des Europäischen Parlaments. Aus der Ferne gedachten auch die Städtepartner in Frankreich und Ungarn des Verstorbenen.
Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt, auch außerhalb der Kirche verfolgten Trauergäste den Gottesdienst. Im Kirchenschiff drängten sich Bürger und Vereine, im Altarraum Fahnenabordnungen. Das Bläserensemble der Stadtkapelle eröffnete und beendete den Gottesdienst. Pfarrer Christian Weigl, ein langjähriger Wegbegleiter des Verstorbenen, gestaltete die Trauerfeier in berührender Weise. 
Die Ausnahmepersönlichkeit Rolf Zeitler hat auf den unterschiedlichsten Feldern gewirkt und so fanden sich neben Pfarrer Christian Weigl und Pfarrer Franz Muck sechs Vertreter ein, die jeweils einen Bereich seines Lebens würdigten: Für die Stadt sprach Erster Bürgermeister Christoph Böck, über sein überkommunales Schaffen Landrat Christoph Göbel, über die Verdienste um seine Partei Bundestagsabgeordneter Forian Hahn, Stadtrat und Fraktionsvorsitzender Stefan Krimmer schilderte die Entwicklung eines „Zuagroasten“ zum erfolgreichen Kommunalpolitiker, der ehemalige Bürgermeister von Aschheim Helmut J. Englmann die umtriebige Zeit als Altbürgermeister und Vereinsvertreter Josef Jurischitz sein Engagement im bunten Vereinsleben.
Erster Bürgermeister Christoph Böck stellte die Frage in den Raum, was Unterschleißheim ohne Rolf Zeitler wäre. Vielleicht wäre sie noch keine Stadt. Sie hätte vielleicht keinen Valentinspark. Sie wäre noch keine Schulstadt. Sie hätte noch keine oder weniger Kinderhäuser für die Jüngsten. In Unterschleißheim würden keine First-Responder fahren und Menschen das Leben retten. Das Sehbehinderten- und Blindenzentrum wäre nicht Aushängeschild der Stadt und der Inklusion. Mit dem Heideflächenverein hat Rolf Zeitler zudem ein bedeutendes ökologisches Modellprojekt vorangebracht. Er hat einen herausragenden Wirtschaftsstandort geschaffen, mit einer Wirtschaftsförderung, dem ICU e. V. und der Gewerbeausstellung. Es gäbe ohne ihn kein Ballhausforum und kein Hotel Infinity. Er war der Motor für die NordAllianz und hat die Grenzen Unterschleißheims geöffnet hin zur Partnerschaft mit dem ungarischen Gemeindeverband Zengőalja. Unter seiner Ägide wurde die erste Geothermieanlage im Landkreis errichtet.
Als Visionär, Initiator und Gestalter wurde der Verstorbene geehrt: Rolf Zeitler wurde Altbürgermeister, Ehrenbürger und Träger des Ehrenrings der Stadt Unterschleißheim. Zudem war der Verstorbene Ehrenbürgermeister von Le Crès. Dazu kamen die Verdienste auf überkommunaler Ebene: 30 Jahre Mitgliedschaft im Kreisausschuss, 18 Jahre stellvertretender Landrat und noch bis zu seinem Tod amtierender Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Er wurde ausgezeichnet mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Silber des Freistaats Bayern und in Anerkennung seiner vielfältigen Verdienste um den Landkreis München vor über zehn Jahren auch mit dem Ehrenring des Landkreises München.
Die sechs Redner zeichneten dabei das Bild eines Menschen, der andere begeistern kann, an Ideen festhält und sie auch gegen Widerstände durchsetzt. Er hatte ein offenes Ohr für die Belange seiner Mitmenschen und kümmerte sich insbesondere um diejenigen, die Unterstützung benötigten. Er war ein Famiienmensch, stets Seite an Seite mit Ehefrau Monika. Und immer gerne da, wo Trubel herrschte, wo das Leben stattfand. Das hieß für ihn Vereinsleben – von Feuerwehr bis Stadtkapelle. 
Über Begegnungen kommen die Erinnerungen: Nach der Trauerfeier waren Familie, Freunde und Vereine zum Mittagessen in den Festsaal des Bürgerhauses eingeladen. Hier fand ein reger Austausch von Anekdoten um den Verstorbenen statt. 
Was Rolf Zeitler nicht wollte, war viel Aufhebens um seine Person. Auch die Trauerfeier und Beerdigung sollten ganz bescheiden sein. Im Familienkreis war dies möglich – der Verstorbene wurde am 30. Januar 2023 in München im Familiengrab beigesetzt.
Die Stadt Unterschleißheim wird Rolf Zeitler ein ehrendes Andenken bewahren.
 

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