Vor einem interessierten Publikum eröffnete Erster Bürgermeister Christoph Böck am Freitag, den 13. September, die bayerische Demenzwoche in Unterschleißheim. Etwa 460 Unterschleißheimerinnen und Unterschleißheimer sind von der Krankheit betroffen.
Die Demenzwoche vom 13. bis 21.09.19 begann nach der Begrüßung durch Ersten Bürgermeister Böck mit zwei informativen Vorträgen. Referentinnen Franziska Lachner, Alzheimer Gesellschaft Landkreis München e.V., und Gerontologin Janna Hoffmann stellten das Krankheitsbild und Ursachen der Demenz sowie Vorbeugungsmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten vor. Anzeichen für eine Demenzerkrankung können sein, dass Menschen sich in ihrer eigenen Wohnung nicht mehr zurechtfinden, sich nicht mehr ankleiden können oder starke Verhaltensänderungen zeigen.
Die gute Nachricht: Nur 2 Prozent der Demenz sind genetisch bedingt. Die Ursachen der Krankheit sind vielfältig. Sie umfassen ganz unterschiedliche Auslöser wie Entzündungen des Gehirns, einen Schlaganfall oder Nebenwirkungen von Medikamenten. Zu den Risikofaktoren für Demenz gehören Übergewicht, Depressionen, aber auch Schwerhörigkeit, da diese zu einer Reizminderung führt. Es ergeben sich eine Vielzahl an Vorbeugungsmaßnahmen wie das Achten auf eine gesunde Ernährung, Bewegung, psychische Gesundheit, breit angelegte geistige Aktivitäten und zufriedenstellende soziale Kontakte. Zum Arzt sollte man gehen, so die Expertinnen, wenn Gedächtnisstörungen sich über mehr als sechs Monate erstrecken. Um bei dieser Krankheit zu stabilisieren, zu verbessern und zu entlasten, können Medikamente und nicht-medikamentöse Behandlungsmethoden wie Ergo-, Musik-, Physio- und Lebensrückblickstherapie zum Einsatz kommen. Auch für die Entlastung pflegender Angehörige bestehen Angebote, um das Wohlbefinden und den Wissensumfang zu steigern. Am Samstag versuchte Demenzberater, Humortherapeut Markus Proske dem Publikum im wahrsten Sinne des Wortes mit einem interaktiven Demenzpfad „begreifbar“ zu machen, wie sich für die Erkrankten Demenz anfühlt.
Die Stadtbücherei Unterschleißheim hatte einen Büchertisch mit Titeln zur Demenz aus dem lokalen Bestand vorbereitet. Auch für Sehbehinderte gab es dank der ebenfalls anwesenden Frau Tiedge, von der Bayerischen Hörbücherei für Blinde, Seh- und Lesebeeinträchtigte e.V. München,
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