Wer heute beispielsweise von Haar in das Gewerbegebiet in Unterschleißheim fahren will, muss erst einmal mit der S6 in die Münchner Innenstadt, um dort in die S1 in Richtung Unterschleißheim zu wechseln. Das Münchner S-Bahnnetz ist radial auf die Landeshauptstadt München hin angelegt. Querverbindungen gibt es allenfalls im Regionalbusverkehr – bisher jedoch noch nicht über längere Distanzen. Zukünftig soll sich das ändern.
Der weitere Ausbau von Tangentialverbindungen ist ein ganz wesentlicher Bestandteil im Nahverkehrsplan des Landkreises München, der gerade fortgeschrieben wird. Im Programm „Fahrplan für mehr Mobilität in Bayern“ sind nicht nur einzelne tangentiale Buslinien vorgesehen, sondern ein geschlossenes Ringbusnetz um die Landeshauptstadt München herum. Es soll auf direktem und schnellem Weg wichtige S-und U-Bahnhalte verbinden, auf den Takt des Schienenverkehrs abgestimmt sein und zudem verkehrlich bedeutsame Punkte im vorgesehenen Linienkorridor bedienen.
Die geplanten Verbindungen im Einzelnen:
Dachau (S/R) – Oberschleißheim (S) – Garching-Hochbrück (U) – Garching- Forschungszentrum (U)
Unterschleißheim Gewerbegebiet – Unterschleißheim (S) – Garching-Hochbrück (U) – Ismaning (S) – Aschheim – Feldkirchen – Haar (S)
Deisenhofen (S/R) – Taufkirchen – Hohenbrunn – Putzbrunn – Haar (S) – Heimstetten (S)
Die drei Linien können voraussichtlich bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 an den Start gehen.