Vom 26. bis 30.09.2024 reiste eine Gruppe von 30 Gastgeberinnen und Gastgebern sowie Freunden der Städtepartnerschaft zum ungarischen Partnerschaftsverband Zengőalja. Mit einem Überraschungskonzert eines jungen Akkordeonspielers wurden wir in der historischen Burgkapelle sehr herzlich begrüßt. BürgermeisterInnen aus dem Verband und Mitglieder des dortigen Partnerschaftskomitees ließen es sich nicht nehmen, uns persönlich zu empfangen.
Gut ausgeruht und bei spätsommerlichen Temperaturen starteten wir am Freitag eine Ausflugsfahrt in die Donaustadt Baja. Wir schlenderten durch den grünen Park entlang des Flusses Sugovica, der im Ort in die Donau mündet. Hier waren noch Hochwasserschäden der vergangenen regnerischen Tagen zu sehen. Auch das Zentrum der Stadt wurde erkundet und zum Mittag gab es die dort berühmte Fischsuppe. Gut gestärkt besichtigten wir in der deutsch-ungarischen Bildungseinrichtung eine in Originalgröße nachgebaute „Ulmer Schachtel“, der Bootstyp, mit dem tausende "Donauschwaben" ins ungarische Banat auswanderten, um der Armut zu entkommen. Auf dem ungarn-deutschen Lehrpfad wurde uns mit viel anschaulichem Material die Geschichte der Donauschwaben erklärt.
Mit einem „Kreativangebot“ ging es abends im Pécsvárader Burgsaal lustig weiter. Es wurden Trachten vorgeführt und anprobiert, Eier bemalt, es wurde mit Naturmaterialien gebastelt und natürlich durfte der Csárdás nicht fehlen. Bei kulinarischen Köstlichkeiten und Weinen, gespendet von den Mitgliedsorten des Gemeindeverbandes, wurde zusammen gesungen, getanzt und viel gelacht. Unser 94-jähriger Unterschleißheimer Johann K. spielte gekonnt auf seiner Mundharmonika.
Samstagfrüh führte meine ungarische Kollegin Bernadett Gász-Bösz, bekannt als Benci, die Gäste stolz durch das Burggelände. Eine vollbesetzte Yogastunde im Burgsaal rundete den Vormittag ab.
Voller Neugierde starteten wir nach Geresdlak, einem Mitgliedsort des Verbandes, zum berühmten „Knödelfest“. Beim Koch- und Backwettbewerb der verschiedenen Gruppierungen aus den Nachbarorten brodelte und zischte es im großen Festzelt auf allen Plätzen. Überall durfte man die Dampfknödel mit den verschiedensten Beilagen probieren.
Auf der Bühne bestaunten wir die Tanzgruppe aus Zengővárkony mit ihrer wunderschönen ungarischen Tracht, eine Jugendgruppe begeisterte mit Sambaklängen und auch die Geresdlaker Donauschwaben-Tanzgruppe zeigte ihr Können. Nachmittags war Zeit, die liebevoll gestalteten Museen wie Puppen-, Stickerei- und Lebkuchenmuseum zu besichtigen. Bei letzterem wurde das komplette Dorf mit Lebkuchenplatten nachgebaut, die jedes Jahr von den Einwohnern frisch gebacken und verziert werden. Zur richtigen Zeit hörte abends der Regen auf und so wanderten wir noch in den Weinkeller der Familie Vogl in Pécsvárad.
Am Sonntagvormittag stand die Blumenbeet-Bepflanzung im Burghof auf der Agenda. Fleißig wurden Blumenzwiebeln ins eigens für Unterschleißheim reservierte Blumenbeet gesteckt – eine tolle Idee. Am Nachmittag fuhren wir nach Pécs, der Europakulturhauptstadt 2010. Wetterbedingt wurde das Programm etwas angepasst. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, eine Porzellanausstellung in den bekannten Zsolnay-Werken zu besichtigen. Schon der dort angelegte malerische Park lädt mit seinen vielen Details wie Brunnen, Türmen und bunten Fassadenfliesen zum Verweilen ein. Anschließend betrachteten wir Pécs aus der Vogelperspektive. Das Zentrum mit seinem mediterranen Flair und seiner wechselnden historischen Geschichte ist immer ein Höhepunkt der Führungen.
Zum Abschiedsessen wurde die Gruppe nach Hosszúhetény mit einer Besichtigung des wunderschönen Glasmuseums mit seinen wertvollen Kunstwerken eingeladen.
Montagfrüh ging es vollbepackt mit vielen schönen Eindrücken und Begegnungen zurück nach Unterschleißheim.
Das Zengőgebiet ist ein kleines Paradies der Kultur, Natur und Gastfreundschaft. Danke nach Zengőalja für diese erlebnisreichen Tage!
Nächstes Jahr empfangen wir unsere ungarischen Freunde in Unterschleißheim. Dann liegt es an uns, ein schönes Programm auszuarbeiten. Unsere Gäste werden privat untergebracht, wir freuen uns über jede neue Gastgeberin oder jeden neuen Gastgeber. An der Sprache soll es nicht scheitern, denn viele Teilnehmende sprechen ausgezeichnet Deutsch. Gastgeberinnen und Gastgeber werden voll ins Programm integriert.
Bei Interesse melden Sie sich bei: gruberregina@yahoo.de
Regina Gruber
Präsidentin der Städtepartnerschaft Zengőalja