Machbarkeitsstudie für "Bahn im Tunnel" fertig

Dienstag, 22. Dezember 2009

Die Stadt hat ein Ingenieurbüro mit der Untersuchung beauftragt, in welchen Teilbereichen eine Tieferlegung der Bahnanlagen in Unterschleißheim unter welchen Bedingungen und mit welchen Kosten machbar wäre. Die Ergebnisse dieser Studie wurden nun dem Stadtrat vorgestellt. Ausgangspunkt der Analyse war eine ausführliche Grundlagenermittlung und Bewertung verschiedener Varianten. Unterschiedliche Tunnellängen und Tunnelportale wurden dabei intensiv auf ihre Machbarkeit geprüft. Aufgrund betriebstechnischer Maßgaben seitens der Bahn muss der derzeitige Mischbetrieb zwischen S-Bahn, Fern- und Güterverkehr in jedem Falle zwingend aufrechterhalten werden. Ein nur dreigleisiger und damit günstigerer Schienenausbau auf der Bahnstrecke der S1-Linie München ? Freising scheidet deshalb von vornherein aus.
Zwei Varianten untersucht
In einem viergleisigen Tunnel würden die beiden S-Bahn-Gleise nach der Untersuchung mittig, die für den restlichen Zugverkehr außen liegen. Um einen maximalen Lärmschutz für möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, würde eine komplette Untertunnelung des Stadtgebietes die Ideallösung darstellen, wäre aber mit Gesamtkosten von rund 700 Millionen Euro auch die deutlich teuerste. Die Stadt müsste davon etwa 520 Millionen Euro übernehmen. Ein viergleisiger Tunnel auf gesamter Strecke durch Unterschleißheim wäre zweifelsohne die optimale Lösung, um größtmögliche Vorteile hinsichtlich des Schallschutzes für alle betroffenen Anwohner auf gesamter Strecke und städtebaulicher Gestaltung zu erreichen. Damit verbunden ist natürlich auch die beste Möglichkeit, die Trennwirkung der Bahn aufzuheben.
Deshalb wurde als Alternative auch untersucht, den durchgehenden Tunnel auf den Fernverkehr zu beschränken und die Gleiskörper der S-Bahn nur punktuell im Bereich des jetzigen Bahnübergangs an der Bezirks- und Hauptstraße abzusenken. Dafür haben die Planer Kosten in Höhe von rund 400 Millionen Euro errechnet, wovon circa 240 Millionen bei der Stadt verblieben. Für diese Variante wäre auch eine wesentlich kürzere Planungs- und Bauzeit zu veranschlagen. Diese aus Kostengründen reduzierte Tunnellösung bietet zwar geringere Vorteile, wenngleich sie doch deutliche Vorzüge gegenüber dem heutigen Zustand hätte.
Auch wenn theoretisch beide Alternativen machbar wären, zeigte das Gutachten jedoch auch, dass die Kosten in beiden Fällen beträchtlich sind und die finanziellen Handlungsmöglichkeiten der Stadt, wenn auch nur anteilig, überfordern würden.
Alle Möglichkeiten für eine Verbesserung der derzeitigen Situation werden ausgeschöpft
Das von Wirtschaftsministerium erstellte Gutachten zur Schienenanbindung des Flughafens hat für die Express-S-Bahn die Osttrasse über Johanneskirchen und Ismaning favorisiert. Der Fernverkehr soll über das Gleis der Linie S1 erfolgen. Das brächte für Unterschleißheim wesentlich mehr Bahnverkehr und als Folge auch eine noch länger geschlossene Schranke. Gleichzeitig wird eine Lärmschutzmaßnahme nicht notwendig, weil es dabei zu keinen Gleisumbauten käme. Deshalb hat die Stadt die Gespräche mit der Bahn zur Errichtung einer Straßenunterführung derzeit ausgesetzt. Gleichwohl bleibt nichts unversucht, eine Verbesserung der Situation in unserer Stadt zu erreichen. So setzt sich Bürgermeister Zeitler in einem Arbeitskreis des Wirtschaftsministeriums zur Beseitigung der schienengleichen Bahnübergänge vehement für eine Entspannung der Situation in Unterschleißheim ein. Auch vertritt er intensiv die Forderung nach einem behindertengerechten Ausbau der Bahnhöfe Unterschleißheim und Lohhof. Sollte dafür ein drittes Gleis notwendig werden, so könnten damit auch die geforderten Lärmschutzmaßnahmen weiter vorangebracht werden. 


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