GTU Geothermie Unterschleißheim AG - Bis auf Weiteres werden keine Bürgeraktien ausgegeben

Dienstag, 06. August 2024

Im April 2023 hatte das städtische Fernwärme-Unternehmen GTU Geothermie Unterschleißheim AG (GTU AG) eine stadtweite Interessensabfrage gestartet. Die Umfrage richtete sich mit zwei Fragestellungen an die Bevölkerung: Wo besteht in Unterschleißheim die Nachfrage nach einem Anschluss an die klimaschonende Fernwärme der GTU AG und in welchem Umfang gibt es Interesse am Erwerb von Bürgeraktien.

Über 1.100 Bürgerinnen und Bürger haben sich insgesamt an der Umfrage beteiligt. Wie berichtet, wurden bereits im September 2023 in einem ersten Maßnahmenpaket vom Aufsichtsrat der GTU AG sieben neue Ausbaubereiche festgelegt, die entweder derzeit zum Teil bereits umgesetzt werden oder an denen intensiv an der Vorbereitung bzw. weiteren Kundenakquise gearbeitet wird, und denen sukzessive weitere folgen sollen.

Jetzt hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung im Juli 2024 das Thema Bürgeraktien beraten. Insgesamt gab es hier 392 Interessens-Rückmeldungen. Die im Rahmen der Umfrage ermittelte mögliche Kapitalerhöhung durch die Ausgabe von Bürgeraktien beläuft sich rechnerisch auf bis zu rund 3,2 Mio. Euro, allerdings wurden aus Vereinfachungsgründen nur Betragsstufen und keine genauen Erwerbs-Betragswerte abgefragt, sodass die tatsächliche Höhe niedriger liegen dürfte.

82 Prozent der Interessenten hatten jedoch auch eine Renditeerwartung angegeben, d.h. mit dem Aktienerwerb müsste auch eine regelmäßige jährliche Dividendenausschüttung oder sonstige Zinszahlung an die Aktieninhaber einhergehen.

Aktienrechtlich ist derzeit aber aufgrund des bisher noch bestehenden kumulierten bilanziellen Verlustvortrags der GTU AG aus Vorjahren von rund 3,7 Mio. Euro eine Ausschüttung von Dividenden nicht möglich.

Den bis zu 3,2 Mio. Euro möglichen Einnahmen durch die Ausgabe von Bürgeraktien steht ein derzeit geplantes Investitionsvolumen von 44,5 Mio. Euro in den nächsten vier Jahren gegenüber. Damit könnten mit dem Finanzierungsbeitrag aus Bürgeraktien maximal sieben Prozent des Investitionsbedarfs gedeckt werden.

Der Aufsichtsrat hat sich infolge dieser Gegebenheiten gegen die Ausgabe von Bürgeraktien entschieden, nicht zuletzt auch deshalb, weil wegen gesetzlicher Bestimmungen ein sehr hoher Verwaltungsaufwand durch die Abwicklung der Aktienveräußerung, Abhaltung der jährlichen Hauptversammlung und Berichts- und Transparenzpflichten nötig wäre, der nicht mit dem vorhandenen Personal der GTU AG, bestehend aus dem Vorstand und 3 MitarbeiterInnen, aufgefangen werden kann, und deshalb sehr hohe Kosten für externe Dienstleistungen verursachen würde

Da nach derzeitigem Stand nur 18 Prozent der potentiellen Investoren am Erwerb von Bürgeraktien ohne eine jährliche Dividendenausschüttung und somit ohne nennenswerten Verkaufserlös interessiert sind, soll das Thema dann wieder aufgegriffen und neu beurteilt werden, wenn GTU AG nach Abbau des Verlustvortrags in einigen Jahren nach dem Aktienrecht Gewinne an Aktionäre ausschütten darf.

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