Forum zeigt „Französische Atlantikküste“ von Nikolaus Duennbier
Seit Mittwoch, den 12. März 2025 ist im Bürgerhaus Unterschleißheim die Ausstellung „Französische Atlantikküste“ des Fotografen Nikolaus Duennbier zu sehen. Eröffnet wurde die Ausstellung durch Zweiten Bürgermeister Tino Schlagintweit.
Aus spiegelglattem Wasser ragende schwarze Pfähle, wie in Watte gepackte Startblöcke und Felsen, die aus einem Nebelmeer aufzutauchen scheinen: Nikolaus Duennbier erschafft mit seiner Kamera mystische, monochrome Bildwelten. Und das ohne eine digitale Nachbearbeitung zu verwenden. Der studierte Mathematiker nutzt für seine Fotografien einen Graufilter, eine abgedunkelte Glaslinse, die vor das Objektiv der Kamera geschraubt wird. Diese ermöglicht ihm eine längere Belichtungszeit, die zur Folge hat, dass auf den Fotografien der Eindruck eines „Nebels“ entsteht.
„Der Fotograf praktiziert die Kunst des Weglassens, auch im Bildinhalt. Das Unsichtbarste ist der Mensch. Stattdessen sieht man ungewöhnliche, enigmatische Strukturen, die ohne den Bildtitel nicht zu erkennen wären“, führte Zweiter Bürgermeister Tino Schlagintweit in seiner Begrüßung aus. „Dabei nutzt Duennbier einen Kunstgriff: Die überlange Belichtungszeit bewirkt eine Art Einschmelzen der Dynamik des Ozeans, des Atlantiks – aus Furor entsteht Ruhe.“ Schlagintweit lud die Gäste der Vernissage ein, „sich eine Auszeit von der Flut der Bilder, die uns sonst draußen begegnet“ zu nehmen und in die Flut der Atlantikküste einzutauchen.
„So eine schöne Ausstellung hatte ich noch nie“, bedankte sich der Künstler bei seiner Familie und dem Team des Forum Unterschleißheim. Bereits Fotos aus der Teenager-Zeit Duennbiers zeigen diese Sehnsucht nach Leere in der Landschaft. Daher ist es für den gebürtigen Unterschleißheimer nur konsequent als Motive nicht die sehr kleinteilige bayerische Landschaft zu wählen, sondern auf der Suche nach Reduktion und Vereinfachung, die Zwischenwelt zwischen Ebbe und Flut, das „Gezeitenland“, in den Fokus zu nehmen. Mit Hilfe der langen Belichtungszeit, gibt er den BetrachterInnen einen anderen Zugang zu Raum und Zeit, der dem menschlichen Auge selbst nicht möglich ist.
Forum Unterschleißheim zeigt die Bilder noch bis zum 11. April 2025 im Foyer des Bürgerhauses.