Energiewende in der "Klimakommune" Unterschleißheim eingeleitet

Montag, 29. August 2011

Ganzheitliches Klimaschutzkonzept für den Geothermie-Pionier vorgestellt

Mit dem von der Stadt in Auftrag gegebenen und kürzlich im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Stadtrates vorgestellten integrierten kommunalen Klimaschutzkonzept (IEKS) übernimmt Unterschleißheim nach der bereits vor 10 Jahren ins Leben gerufenen Geothermie einer aus natürlicher Erdwärme gewonnener Fernwärme und damit zukunftsweisender Erneuerbarer Energieversorgung erneut eine Vorreiterrolle in Sachen Energiewende im Landkreis München und dessen Energievision 2050.

Um die ambitionierten klima- und energiepolitischen Ziele der Bundesregierung bei der Verminderung von klimaschädlichen Treibhausgasen und den nun beschlossenen Ausstieg aus der Kernkraft bewältigen zu können, kommt den Kommunen in Deutschland - wie auch Unterschleißheim ? als vor Ort handelnde Akteure eine entscheidende Schlüsselrolle zu.

Immerhin muss sich Deutschland der Mammutaufgabe stellen, bis 2050 50% weniger Primärenergieverbrauch und gleichzeitig 80% weniger CO2-Emissionen zu stemmen, um den globalen Temperaturanstieg auf 2 Grad gegenüber vorindustriellen Werten unbedingt zu begrenzen. Dies erfordert von allen Beteiligten und insbesondere den Kommunen Unterschleißheim sehr progressive und weitreichende Maßnahmen.

Nach dem Ausstieg aus der Kernkraft wird die internationale Staatengemeinschaft den Fortgang der Energiewende in Deutschland wegen seiner Vorbildwirkung sehr genau beobachten. Die Umsetzung der Energiewende kann letztlich nur unter massiven Anstrengungen in den Städten und Gemeinden gelingen. Sie sind sozusagen Gradmesser für Erfolg und Gelingen dieser großen Zukunftsaufgabe.

Mit dem jetzt vorliegenden Klimaschutzkonzept beschreitet die Stadt Unterschleißheim neue Wege:?Bestands- und Potentialanalyse, sowie Handlungsempfehlungen geben den Entscheidungsträgern wie auch den Bürgern und den Unternehmen eine fundierte Grundlage sowie Vorschläge für die Strategieausrichtung der künftigen Energieversorgung in der Stadt. Das Klimaschutzkonzept gliedert sich in "Energieverbrauch", "Energie- und CO2-Bilanz", "Potentiale" und "Ziele und Maßnahmen". Es beschreibt, wo es bereits Erfolge gibt, bewertet, ob die bisherigen Aktionen in die richtige Richtung führen und in welchen Bereichen noch Defizite und Optimierungsbedarf bestehen.

Neu gegenüber dem bisherigen energiepolitischen Handeln der Stadt, bei welchem weitgehend ihr eigener Immobilienbesitz in punkto Energieeffizienzsteigerung und Schaffung erneuerbarer Energien wie Photovoltaik im Focus stand, ist dabei die Ausdehnung auf eine ganzheitliche Betrachtung der sinnvollen und notwendigen Maßnahmen auf das gesamte Unterschleißheimer Stadtgebietes. Es werden künftig also auch die Gebäude von Privathaushalten und gewerblichen Eigentümern mit in das Strategiekonzept einbezogen, um eine noch viel höhere Bandbreite und Schlagkraft von möglichen Klimaschutzmaßnahmen in ganz Unterschleißheim erzielen zu können. Unterschleißheim könnte zur "Energie- und Klimakommune" schlechthin werden, die damit erneut ihrer Vorreiterrolle gerecht wird.

Was kaum verwundert, ist die im Klimaschutzkonzept enthaltene Aussage, dass der städtischen Geothermie als unschätzbarem Pluspunkt eine zentrale Kernbedeutung zukommt. Die Stadt hat mit ihr einen bedeutenden Trumpf, um die Klimaschutz und Energiewende weiter voranzutreiben.

Bei der Erstellung und Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes profitiert Unterschleißheim von dem hohen Know-how und Fachwissen von Experten. Das Gremium ist mit der Technischen Universität München in Kooperation mit "udEEE Consulting", sowie dem Vorsitzenden des Sachverständigenrates der Bundesregierung für Umweltfragen, Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich, hochkarätig besetzt.

Aufgrund der hohen Priorität des globalen Schutzes der Erdatmosphäre bei der Bundesregierung wird die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes zu 70% vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert. Nachdem die Mittel dem internationalen Emissionshandel mit CO2-Zertifikaten entstammen, werden für die staatliche Förderung keine Steuergelder aufgewendet.

Im Klimaschutzkonzept wurde berechnet, dass in Unterschleißheim jährlich rd. 193.000 Tonnen CO2-Emissionen ausgestoßen werden, davon ca. 60.000 Tonnen wärmebedingt für Gebäudebeheizung und Warmwasseraufbereitung. Mit diesen Werten liegt unsere Stadt derzeit zwar klar unter dem bundesdeutschen Durchschnittswert, sie zeigen jedoch auch, dass weitere Senkungsmaßnahmen vonnöten sind.

Verbildlicht kann man sich diesen Ist-Wert so vorstellen: Um das emittierte CO2 in seiner Gesamtheit speichern zu können, müsste eine Waldfläche entstehen, die rund 11 Mal größer ist als das Stadtgebiet von knapp 15 km2.

Dies verdeutlicht eindrucksvoll auch die immense Bedeutung der tropischen Regenwälder für das Weltklima, welche durch die Mitgliedschaft Unterschleißheims beim "Klimabündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder e. V." unterstrichen wird. Unterschleißheim kann mit dem Klimabündnis e. V. ebenfalls auf einen exklusiven Partner bauen, der zudem erstmalig im Rahmen eines bundesdeutschen Pilotprojektes seine Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mit Regenwaldgebieten in Ländern des Südens in ein nationales Klimaschutzkonzept einbringt.

Nachdem die Kommune mit ihren Liegenschaften selbst nur zu 2% der CO2-Emissionen im Stadtgebiet verantwortlich ist, sind insbesondere die Bürger und Unternehmen dazu aufgerufen, mit Unterstützung der Stadt an der Energiewende aktiv mitzuwirken. Nichtsdestotrotz kommt der Stadt selbst, bei der Umsetzung eine motivierende Vorbildfunktion zu. Nur durch breite Akzeptanz sowie durch aktives Engagement und Mitwirken von Bürgern und Firmen ist eine Verminderung der CO2-Emissionen bis 2030 von 15% bis 30% möglich.

Die Energiewende birgt die große Chance der verstärkten Wertschöpfung vor Ort, gerade auch für mittelständische Unternehmen (z. B. Handwerksbetriebe) und die Stadt durch Gewerbesteuereinnahmen. Nachdem der Bezug von fossilen Energieträgern von außerhalb in Zukunft geringer ausfallen wird (z. B. Rohöl aus dem mittleren Osten), hingegen die Energieerzeugung und -effizienz verstärkt innerhalb Unterschleißheims erfolgen wird, verbleibt mehr Geld in der Region.

Kurzergebnisse des Klimaschutzkonzeptes

Energieverbrauch und Potentiale

Energie wird für Strom, Wärme und Verkehr benötigt. Ein großes Einsparpotential liegt in der Sanierung und besseren Wärmedämmung von Gebäuden. Bei konsequenter Umsetzung könnte dadurch der Wärmeverbrauch bis 2040 um rund 46% gesenkt werden. Wenn man alle regenerativen Potentiale lokal vor Ort ausschöpfen würde, wie z. B. den weiteren Ausbau von Geothermie, Photovoltaik oder auch Windenergie, würde dies rd. 33% des gegenwärtigen Energieverbrauchs der Stadt abdecken können. Unterschleißheim verfügt aufgrund seiner Struktur über nahezu kein Potential bei der Erzeugung und Nutzung von Biomasse, wie z. B. Biogas.

Ziele und Maßnahmen
Als Resümee bestätigt das Klimaschutzkonzept eindeutig, dass die geothermische Nutzung in Unterschleißheim eine erfolgreich umgesetzte Maßnahme ist und damit der richtige Weg beschritten wird. Das Expertengremium empfiehlt daher ganz im Sinne der städtischen Eigengesellschaft GTU Geothermie AG einen zügigen Ausbau der Geothermie. Die bisher schon eingesparten jährlichen 9.000 Tonnen CO2 im aktuellen Ausbaustand von 28 Megawatt Versorgungsleistung sprechen für sich: Unterschleißheim trägt vor allem durch das Vorzeigeprojekt "Geothermie" aktiv zum Klimaschutz bei.


Als Resümee bestätigt das Klimaschutzkonzept eindeutig, dass die geothermische Nutzung in Unterschleißheim eine erfolgreich umgesetzte Maßnahme ist und damit der richtige Weg beschritten wird. Das Expertengremium empfiehlt daher ganz im Sinne der städtischen Eigengesellschaft GTU Geothermie AG einen zügigen Ausbau der Geothermie. Die bisher schon eingesparten jährlichen 9.000 Tonnen CO2 im aktuellen Ausbaustand von 28 Megawatt Versorgungsleistung sprechen für sich: Unterschleißheim trägt vor allem durch das Vorzeigeprojekt "Geothermie" aktiv zum Klimaschutz bei.

Es sollte aber nicht übersehen werden, dass der Senkung des Energieverbrauchs durch Energiesparen der gleiche Stellenwert zukommen muss, wie dem Ausbau der regenerativen Energieerzeugung und der Energieeffizienz.

Das Expertengremium empfiehlt Unterschleißheim insgesamt zahlreiche konkrete Maßnahmen auf dem bisher schon guten Unterschleißheimer Energiepfad. Ziel muss es sein, die Maßnahmen zügig umzusetzen und dabei im bundesweiten Vergleich Standards mit Leuchtturmcharakter zu setzen. Welche Maßnahmen konkret durchgeführt werden können, wird nun eine eingehende Analyse der vorliegenden Ergebnisse der Studie bringen.

Der Stadtrat wird sich nun dieser Thematik widmen und sicherlich jede Menge Arbeit und Anstrengungen in diese große Aufgabe investieren. Es sollen aber auch die Bürgerinnen und Bürger in diesen Prozess soweit wie möglich eingebunden werden, da die Energiewende nur gemeinsam gelingen kann.

Dies verdeutlicht eindrucksvoll auch die immense Bedeutung der tropischen Regenwälder für das Weltklima, welche durch die Mitgliedschaft Unterschleißheims beim "Klimabündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder e. V." unterstrichen wird. Unterschleißheim kann mit dem Klimabündnis e. V. ebenfalls auf einen exklusiven Partner bauen, der zudem erstmalig im Rahmen eines bundesdeutschen Pilotprojektes seine Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mit Regenwaldgebieten in Ländern des Südens in ein nationales Klimaschutzkonzept einbringt.

Nachdem die Kommune mit ihren Liegenschaften selbst nur zu 2% der CO2-Emissionen im Stadtgebiet verantwortlich ist, sind insbesondere die Bürger und Unternehmen dazu aufgerufen, mit Unterstützung der Stadt an der Energiewende aktiv mitzuwirken. Nichtsdestotrotz kommt der Stadt selbst, bei der Umsetzung eine motivierende Vorbildfunktion zu. Nur durch breite Akzeptanz sowie durch aktives Engagement und Mitwirken von Bürgern und Firmen ist eine Verminderung der CO2-Emissionen bis 2030 von 15% bis 30% möglich.

Die Energiewende birgt die große Chance der verstärkten Wertschöpfung vor Ort, gerade auch für mittelständische Unternehmen (z. B. Handwerksbetriebe) und die Stadt durch Gewerbesteuereinnahmen. Nachdem der Bezug von fossilen Energieträgern von außerhalb in Zukunft geringer ausfallen wird (z. B. Rohöl aus dem mittleren Osten), hingegen die Energieerzeugung und -effizienz verstärkt innerhalb Unterschleißheims erfolgen wird, verbleibt mehr Geld in der Region.

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