An zwei Vormittagen lud der Geschäftsbereich Jugend & Soziales der Stadt Fachkräfte aus dem Arbeitskreis Prävention sowie einschlägigen Kinder- und Jugendeinrichtungen ins Rathaus ein, um dieses zunehmend präsentere Thema gemeinsam im Netzwerk mit dem Referenten Herrn. Dr. phil. Alfred Walter Psychotherapeutische Praxis - Supervisor intensiv zu beleuchten.
Trennungs- und Scheidungskinder sind eine gesellschaftliche Realität, insbesondere in Städten, in denen Trennung und Scheidung der Eltern sehr häufig ist. Kinder und Jugendliche entwickeln spezifische Bewältigungsdynamiken dieser für sie sehr belastenden Situation, die für Außenstehende oftmals nicht nachvollziehbar sind und zu erhöhter Konflikthaftigkeit führen können. Oft kommt es, zum Teil altersbedingt, zu depressivem Rückzug, psychosomatischen Reaktionen (mit vielen Fehlstunden) und oft zu sozial auffälligem und störendem Verhalten. Oftmals brechen auch die Schulnoten ein. All diese Auffälligkeiten können als Verarbeitungsmuster der die Kinder und Jugendlichen belastenden Trennungs- und Scheidungssituation angesehen werden. Zugleich wird der außerfamiliäre Raum (Kindergarten, Schule, Hort etc.) von vielen Kindern und Jugendlichen als hilfreiche Ressource erlebt, mit dieser hochverunsichernden Situation umgehen zu können.
An den beiden Vormittagen konnte einerseits diagnostisch und hinsichtlich der aktuell diskutierten Entstehungsbedingungen in den derzeitigen Kenntnisstand depressiver Entwicklungen eingeführt werden. Darüber hinaus konnten an einzelnen Fallbeispielen konkrete Situationen gemeinsam betrachtet und Möglichkeiten des konkreten Umgangs diskutiert werden. Die Arbeitsweise war teilnehmer- und prozessorientiert und eine sehr wertvolle Hilfestellung für die gelebte Praxis.
„Trennung und Scheidung“ und deren Auswirkungen und Belastung für betroffene Kinder
Mittwoch, 17. Oktober 2018