Die Stadtwerke informieren - Trinkwasser wird vorerst weiterhin gechlort

Freitag, 08. September 2017

Die am vergangenen Wochenende begonnene Chlorung des Unterschleißheimer Trinkwassers wird weiterhin fortgesetzt. Nachdem bei ersten Nachuntersuchungen keine Keime gefunden wurden, wiesen weitere Nachproben jedoch bedauerlicherweise Auffälligkeiten auf. Somit hat die frühzeitig eingeleitete Chlorung des Trinkwassers ihr Ziel noch nicht endgültig erreicht. Aus diesem Grund wird in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt eine weitere Chlorung des Trinkwassers durchgeführt, um das Bakterium des Typs Pseudomonas aeruginosa (vgl. Infokasten) zu bekämpfen.

Bei diesem Keim handelt es sich um ein natürlich vorkommendes Bakterium, das als natürlicher Bewohner praktisch überall im Erdreich und Wasser zu finden ist. Gesundheitsgefahr besteht in der Regel keine, nur bei Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem, speziell in Krankenhäusern, kann es zu Infektionen kommen.

Als Ursache wird vermutet, dass die Keime aus einer kontaminierten Hausinstallation über die Hausanschlussleitung in das Trinkwassernetz gelangt sind. In dem betroffenen Haus wurden die Keime im Rahmen von Installationsarbeiten in hoher Konzentration festgestellt. Die Bewohner dieses Hauses sind durch die Hausverwaltung über die bakterielle Verunreinigung informiert worden.

Obwohl aktuell nur ein begrenzter Bereich betroffen ist, muss auch weiterhin eine Chlorung des Gesamtnetzes erfolgen. In Absprache mit dem Gesundheitsamt sind darüber hinaus jedoch keine weiteren Maßnahmen erforderlich.

 

Pseudomonas aeruginosa

Pseudomonas aeruginosa ist grundsätzlich als Krankheitserreger anzusehen; das Bakterium kann bei gesunden Menschen jedoch selten schwere Erkrankungen auslösen. In medizinischen Einrichtungen (vor allem Krankenhäuser) hat P. aeruginosa eine wichtige Bedeutung als Erreger nosokomialer Infektionen.

Der Haupteintragspfad von P. aeruginosa ist der Kontakt mit verletzter Haut und Schleimhäuten. Auch beim Trinken, der Zubereitung von Säuglingsnahrung oder bei der Reinigung von Kontaktlinsen mit kontaminiertem Wasser kann P. aeruginosa zu Infektionen führen.

Bei Nachweis von P. aeruginosa ist eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit zu besorgen und es sind Sofortmaßnahmen einzuleiten (z. B. Nutzungseinschränkung, Detailuntersuchung, Verbraucherinformation). (Quelle: Referat für Gesundheit und Umwelt der LH München)

 

Gesundheitliche Bedeutung: P. aeruginosa gilt als fakultativ pathogener Erreger. Eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit ist bei einem Nachweis von P. aeruginosa vor allem für Personen mit prädisponierenden Faktoren zu besorgen. Solche Faktoren umfassen z. B. invasive Fremdkörpersysteme (Harnwegskatheter, Venenkathetersysteme oder Beatmungstuben), offene akute und chronische Wunden, Verbrennungen oder bestimmte Grundkrankheiten wie Mukoviszidose (zystische Fibrose). Fremdkörper wie Kontaktlinsen oder invasive Kathetersysteme sind daher ein wichtiger Risikofaktor für die Ansiedlung von P. aeruginosa, wenn diese mit Wasser gespült und hierdurch besiedelt werden. Zu den relevanten P. aeruginosa bedingten Infektionen bei Personen ohne prädisponierende Faktoren zählen Otitis externa und Folliculitis. P. aeruginosa ist von hoher Bedeutung als Erreger nosokomialer Infektionen. (Quelle: Leitlinien zum Vollzug der §§ 9 und 10 der Trinkwasserverordnung, Bundesministerium für Gesundheit und Umweltbundesamt)

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