Clara Grunwald war nicht nur Pionierin der Montessori-Pädagogik in Deutschland, sondern setzte sich auch stark für verfolgte Juden ein - ohne Rücksicht auf ihre eigene Sicherheit. Im Bürgerhaus Unterschleißheim gibt es jetzt eine Ausstellung über ihr Leben.
Clara Grunwald, die Namensgeberin der Clara-Grunwald-Schule in Unterschleißheim hat die Montessori-Pädagogik in Deutschland etabliert Dass sie aber auch darüber hinaus eine „faszinierende Persönlichkeit“ war, wie Bürgermeister Christoph Böck betont, zeigt die Foto-Ausstellung „Und doch gefällt mir das Leben“. Bis Dienstag, 20. September, kann sie im Bürgerhaus noch besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
Clara Grunwald hat zahlreiche Volkskinderhäuser und Montessori-Klassen an Schulen eingerichtet. Nachdem sie 1933 als Jüdin aus dem Schuldienst entlassen worden war, setzte sie sich für Verfolgte ein, obwohl sie selbst extrem gefährdet war. Von 1941 an unterrichtete sie illegal in einem Lager bei Berlin. 1943 wurde sie mit ihren Schülern nach Auschwitz deportiert und ermordet. Die Friedensbibliothek Berlin hat umfangreiches Material über ihr Leben und Wirken zusammengetragen - nicht zuletzt dank persönlicher Kontakte zu Clara Grunwalds Neffen. Die Ausstellung zeigt einzigartige Dokumente und Bilder, und nach monatelanger Vorbereitung hat die Montessori-Schule Clara Grunwald sie nun nach Unterschleißheim holen können.
„Sie hat Spektakuläres geleistet, ohne spektakulär zu sein“, sagt Schulleiterin Tina Kornherr über die Namensgeberin. In Unterschleißheim könne man stolz darauf sein, ihren Namen weiter zu tragen, so Erster Bürgermeister Bürgermeister Christoph Böck bei der Ausstellungseröffnung. Clara Grunwald sei ein Beispiel für Menschlichkeit und Selbstlosigkeit.
Die Montessori-Schule an der Ganghoferstraße würdigte er als „ernsthafte und hochwertige Alternative“. Deshalb sei es auch das Bestreben der Stadt, den Trägerverein bei der Verwirklichung eines neuen Schuldgebäudes nach Kräften zu unterstützen.