Sie wird fehlen - Unterschleißheims gute Seele geht in den Ruhestand

Mittwoch, 30. September 2015

Erster Bürgermeister Christoph Böck überreicht Pfarrerin Karin Kittlaus ein Bild der Genezareth Kirche

So voll wie am letzten Wochenende ist die Genezareth Kirche in Unterschleißheim wohl sonst nur an den Weihnachtsfeiertagen. Doch der Abschiedsgottesdienst für Pfarrerin Karin Kittlaus lockte am 27.09.2015 zahlreiche Gäste aus nah und fern in die evangelische Kirche. Denn bevor die allseits beliebte Pfarrerin und Ehrenmedaillenträgerin nun nach 33 Jahren verdienstvollen Wirkens in Unterschleißheim ihren wohlverdienten Ruhestand genießen darf, wurde sie noch gebührend verabschiedet.

Ein wenig Wehmut und Abschiedsschmerz bei Kirchengemeinde und Gästen lag schon in der Luft, als der Festgottesdienst feierlich begann. Doch im Laufe der Feier und der anschließenden Redebeiträge war vor allem Dankbarkeit spürbar. Denn alle Redner, unter ihnen auch Dekan Ulrich Seegenschmiedt und Erster Bürgermeister Christoph Böck, würdigten vor allem das außerordentliche Engagement von Karin Kittlaus und dankten ihr für ihr jahrzehntelanges umsichtiges, beherztes und tatkräftiges Wirken.

1982 kam Pfarrerin Karin Kittlaus nach Unterschleißheim, wo sie sich fortan 33 Jahre mit Herzblut sowohl für die kirchliche Gemeinde als auch für die Stadt engagierte. Geschätzt wurde sie dabei insbesondere für ihre einfühlsame seelsorgerische Tätigkeit, ihre hervorragende Jugendarbeit sowie die schöne Gestaltung von Gottesdiensten, Taufen, Trauungen oder Beerdigungen. Doch nicht nur das:  „Verbindungen schaffen, Brücken bauen, Gräben überwinden - das war etwas, was Sie in den letzten drei Jahrzehnten wie keine andere geschafft haben“, sagte Erster Bürgermeister Böck in seiner Rede.

Böck stellte insbesondere Kittlaus Offenheit gegenüber allen, unabhängig von Konfession oder Herkunft, heraus. In diesem Sinne öffnete die Pfarrerin die evangelische Jugendarbeit gleich zu Beginn ihres Schaffens für alle Interessierten. Darüber hinaus habe sich Karin Kittlaus als „wahres Multitalent“ erwiesen, so der Erste Bürgermeister weiter. So verdanke Unterschleißheim das Maria Magdalena Haus mit Kindergarten vor allem der Initiative und federführenden Organisation von Pfarrerin Kittlaus.

Ihr gesellschaftspolitisches Engagement ging jedoch weit darüber hinaus: Nicht weniger tatkräftig setzte sich Karin Kittlaus beispielsweise für das Umweltmanagementsystem Grüner Gockel ein oder unterstützte das Unterschleißheimer Fair-Trade-Team.

Pfarrerin Kittlaus war eben ein nicht wegzudenkender Teil im Unterschleißheimer Stadtleben und war bei zahlreichen Segnungen wie etwa bei der Eröffnung der Straßenunterführung oder der interreligiösen Feier im Zuge des Stadtfestes 2015 mit von der Partie. Kein Wunder also, dass Kittlaus zum Zeitpunkt ihrer Pensionierung bereits alle erdenklichen Ehrungen der Stadt bis hin zur Ehrenmedaille in Gold erhalten hatte.

Zum Abschied überreichte Erster Bürgermeister Böck ihr daher ein von Kurt Steinacher gemaltes Bild der Genezareth Kirche und gab unverhohlen zu: „Sie werden mir fehlen“. Ein Eingeständnis, das sicherlich alle Anwesenden an diesem Tag teilten.

 

 

 

 

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