Delegation aus Unterschleißheim informiert sich in Ghana

Mittwoch, 26. August 2015

Schüler in Ho stellen aus Plastikabfällen Volleyballnetze her

Schüler der Waya-school in Adaklu züchten Teakholz-Setzlinge. Heuer können sie wegen des ausbleibenden Regens nicht gepflanzt werden

„Global denken - gemeinsam planen - lokal handeln“ - so kann man die Zusammenarbeit Unterschleißheims mit der ghanaischen Partnerstadt Ho zum Thema Klimawandel beschreiben. Um die Situation in Ho besser zu verstehen und das gemeinsame Handlungsprogramm noch weiter zu verfeinern, reiste eine fünfköpfige Delegation unter der Führung der Dritten Bürgermeisterin Brigitte Huber Anfang August nach Ghana. Grundlage ist das Programm „50 kommunale Klimapartnerschaften bis 2015“, das von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt initiiert wurde und für die deutschlandweit teilnehmenden Kommunen von dort zunächst finanziert wird.

Klimawandel spüren und sehen
Ob in Unterschleißheim oder in Ho: Die Auswirkungen des Klimawandels sind messbar und für die Menschen vor Ort erlebbar. Das Ausbleiben des Regens, die Gefahr von Dürre und die zunehmende Überflutung und Erosion im Küstenbereich sind einige der spürbaren Effekte des Klimawandels, von denen sich die Teilnehmer in unserer Partnerstadt ein Bild machen konnten. Unter dem ausbleibenden Regen trotz Regenzeit leidet in Ho vor allem die Landwirtschaft. Aber auch die Energieproduktion aus dem Voltastausee kommt in Folge des extrem niedrigen Wasserstandes an ihre Grenzen.

Konkretes Handlungsprogramm für die Umsetzung
Der Schutz des Klimas und die notwendige Anpassung an den Klimawandel sind wichtige kommunale Zukunftsaufgaben, für die Ho und Unterschleißheim eine lange Liste an konkreten Maßnahmen erarbeitet haben. Beim Vor-Ort-Besuch konnten Erfahrungen aus Unterschleißheim in die Konkretisierung der Pläne eingebracht werden. Top-Themen sind hierbei „Energie“, „Abfallwirtschaft“ und „Bewusstseinsbildung“.
Ein konkretes Ziel von Ho ist es, die Abfallentsorgung ähnlich unserem System zu organisieren. Bislang wird der Abfall größtenteils öffentlich verbrannt. Mülltonnen oder eine Müllabfuhr gibt es nicht. Auch in den Schulen, bei den Rathausmitarbeitern und den lokalen Chiefs soll das Thema weiter intensiv verbreitet werden.
Umwelt- und klimabewusstes Denken und Handeln wird in Schulen in Ho durch sogenannte Eco-Clubs gefördert. Diese legen besonderen Wert auf Abfallsammlung, Wertstoffwiederverwendung und Baumpflanzung. Ein lehrreiches Beispiel konnte vor Ort besichtigt werden. In einer Schule, in der bereits ein Eco-Club installiert war, bastelten die Schüler aus Plastikabfällen ein Volleyball- und ein Fußballnetz und präsentierten es den Unterschleißheimern stolz. Andere Schüler zogen Teakholz- und Mahagonisetzlinge, die entweder verkauft oder im Schulgelände eingepflanzt werden. Wegen des ausbleibenden Regens können die Setzlinge in diesem Jahr allerdings nicht eingepflanzt werden.

Partnerschaftlicher Umgang groß geschrieben
Der Besuch und die vielen Gespräche mit Regierungsvertretern, Schulleitern, Umweltorganisationen machten den Unterschleißheimer Teilnehmern klar, welche Pläne, Projekte und Aktionen die Stadt Ho verfolgt und wie stark das Thema Klimaschutz hier präsent ist. Im direkten Austausch wurden Probleme, mögliche Lösungswege und auch Alternativen ausführlich betrachtet und diskutiert.

Das offizielle Ende des Projektes ist erst der Anfang
Das Projekt wird von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) der Engagement Global gGmbH in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW (LAG 21 NRW) seit 2011 durchgeführt. Der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund sowie der Deutsche Landkreistag unterstützen das Projekt.
In diesem Herbst läuft die offizielle Förderung aus und wird mit einem  internationalen Abschlussworkshop beendet. Für Unterschleißheim und Ho ist das aber nicht das Ende, sondern erst der Anfang, denn dann geht es an die Umsetzung der Projekte. Diese hängt aber von der Bereitstellung der notwendigen Ressourcen ab - neben finanziellen Mitteln aus Förderprogrammen sind hier vor allem auch Fachwissen und Erfahrung gefragt.

 

 

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