Seit Anfang Oktober 2014 wurden auf zwei Flächen in der Fröttmaninger Heide umfangreiche Maßnahmen zur naturschutzfachlichen Aufwertung der Heide durchgeführt. Zu diesen Maßnahmen zählten Rodungen sowie das Abschieben der Vegetationsschicht (Bodenabtrag). Bei manchen Heide-Besuchern stießen diese Arbeiten auf wenig Verständnis - was aufgrund der von den Maßnahmen verursachten deutlichen Spuren in der Landschaft durchaus nachvollziehbar ist. Der Heideflächenverein möchte deshalb nochmals darauf hinweisen, dass die Maßnahmen notwendig sind, um die speziellen Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten in der Fröttmaninger Heide auf Dauer zu sichern und zu erhalten. Ohne diese Arbeiten würden sich die Lebensräume, die durch die frühere Nutzung der Fröttmaninger Heide als Truppenübungsplatz entstanden sind, mit der Zeit so verändern, dass die in ihrem Bestand gefährdeten Tiere und Pflanzen dort nicht mehr leben könnten.
Eine der Ausgleichsflächen befindet sich nördlich des Umweltbildungsgeländes am Ostrand der Fröttmaninger Heide. Maßnahmenziel ist hier die Herstellung eines Lebensraummosaiks aus offenen Kiesflächen, artenreichen Magerrasen und Gehölzen als Lebensraum für spezielle Tier- und Pflanzenarten. Dazu wurden die großflächigen, ehemals offenen Kiesbereiche mittlerweile entbuscht. Im Norden entstehen am Waldrand durch Abschieben der Vegetationsschicht und anschließendem Auftrag von gesiebtem Kies offene Rohbodenflächen für die Rostbinde, einer Schmetterlingsart die vom Aussterben bedroht ist. Die verbrachten und verbuschten Magerrasen werden durch Entbuschung, Pflegemahd und Mähgutübertragung wieder in artenreiche, blühende Heidewiesen verwandelt.
Die zweite Maßnahmenfläche liegt am Südrand des großen zentralen Kiefernwalds, dem sogenannten Großen Hart, inmitten der Fröttmaninger Heide. Hier wurde am Waldrand durch Abschieben der Vegetationsschicht und Aufbringen von gesiebtem Kies ein Lebensraum für die Schmetterlingsart Rostbinde geschaffen. Verbuschte Magerrasen und Kiesrohböden wurden von Gehölzaufwuchs befreit. Gehölzflächen wurden ausgelichtet, wobei ältere Kiefern geschont wurden, denn Ziel ist dort die Entwicklung eines lichten Kiefernwaldes als Übergang zur offenen Heide. Diese Maßnahmen am Südrand des Großen Harts konnten am 15.12.2014 bereits abgeschlossen werden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten liegt in der Optimierung der Laichgewässer für die Wechselkröte, einer Krötenart, die ebenfalls vom Aussterben bedroht ist. Dazu wurden kleinere bereits vorhandene und teilweise undichte Tümpel vergrößert und neu abgedichtet, aber auch neue Tümpel werden in vorhandenen Bodenmulden angelegt.
Die Maßnahmen wurden in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde der Stadt München geplant und die Verträglichkeit dieser Maßnahmen mit den Erhaltungszielen des FFH- und Naturschutzgebietes geprüft.
Der Heideflächenverein bittet die Besucher der Heide, diese Flächen während der noch erfolgenden Bauarbeiten nicht zu betreten und die jeweiligen Absperrungen zu beachten.