Asylbewerber in Unterschleißheim

Mittwoch, 03. September 2014

Auszug aus Notunterkunft in der Turnhalle

Erster Bürgermeister Ch. Böck im Gespräch mit Asylbewerbern aus Nigeria

Genauso kurzfristig, wie die Einrichtung der Notunterkunft für Asylbewerber durch den Landkreis München in der Turnhalle der Rupert-Egenberger-Schule erfolgte, gestaltete sich nun auch deren Umzug. Die 40 Asylbewerber, die von Anfang an nur vorübergehend in der Notunterkunft in Unterschleißheim untergebracht waren, sind am 02.09.2014 ausgezogen und werden bis auf Weiteres in der Gemeinde Ottobrunn untergebracht.
Kurz vor ihrer Abreise hat sich Erster Bürgermeister Christoph Böck bei den Asylbewerbern aus Nigeria und Eritrea erkundigt, ob diese sich in Unterschleißheim wohl fühlten. In dem Gespräch wurde deutlich, dass die Asylbewerber dankbar sind, nach ihrer teilweise jahrelangen Flucht in Richtung Europa, einen Ort zu haben, wo sie schlafen und essen können. Die jungen Männer haben ihre Familienangehörigen zurückgelassen und in einigen Fällen auch ihre Ausbildung abgebrochen, um dem Bürgerkrieg in ihrem Herkunftsland zu entfliehen. Die wichtigste Frage, die sich ihnen nun stellt ist, mit welchem Ergebnis ihr Antrag auf Asyl bearbeitet wird.
Nach dem Umzug der Asylbewerber aus der Notunterkunft nach Ottobrunn, verbleiben 60 Asylbewerber in Unterschleißheim. Darunter befinden sind bereits mindestens acht anerkannte Asylbewerber. Damit erfüllt Unterschleißheim für das Jahr 2014 sein Aufnahmesoll, denn die Betreuung und Begleitung einzelner Männer ist als intensiver einzustufen, als die Betreuung ganzer Familien. Die Betreuung und Beratung der in Unterschleißheim lebenden Flüchtlinge mit und ohne Aufenthaltsstatus wurde seitens des Landratsamtes dem Caritas- Sozialdienst für Flüchtlinge ALVENI übertragen.
Eine Mitarbeiterin des Caritasverbands kümmert sich um alle anfallenden Belange der Flüchtlinge, wie beispielsweise behördliche und persönliche Probleme. In Zusammenarbeit mit der Stadt konnte ALVENI viele ehrenamtliche engagierte Bürger und Bürgerinnen gewinnen. Inzwischen hat sich ein sehr gut arbeitender Helferkreis zusammengefunden. Die Koordination der Helferinnen und Helfer erfolgt ebenfalls über die Mitarbeiterin der Caritas. Der Helferkreis trifft sich in vier- bis sechswöchentlichen Abständen zum Informations- und Bedarfsaustausch.
Die Stadt Unterschleißheim ist bemüht, dass die hier ankommenden Asylbewerber rasch Deutsch- und falls nötig Alphabetisierungskurse besuchen. Bislang erfolgte die Beschulung über die Volkshochschule, in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Mitarbeitern. Da viele Asylbewerber auch in ihrer Heimat nicht Lesen und Schreiben gelernt haben, besteht ein hoher Bedarf an Unterstützung beim Lernen der deutschen Sprache. Der kostenlose Sprachunterricht steht ihnen allerdings erst im Rahmen eines Integrationskurses nach der Anerkennung als Asylbewerber zu.
Den vielen Helfer und Helferinnen gilt der besondere Dank der Stadt. Durch sie wird eine besondere Art der Willkommenskultur gelebt. Unermüdlich helfen sie im Bereich der ergänzenden Sprachförderung, sie helfen den Gemeinschaftsraum auszugestalten und sind bemüht in 1-Euro-Jobs, sogenannte Arbeitsgelegenheiten zu vermitteln. Schwimmkurse wurden abgehalten, Spielnachmittage, Ausflüge und die Vernetzung in die Angebote der Vereine konnte dadurch ermöglicht werden. Insbesondere die anerkannten syrischen Asylbewerber, die nun ihre Familien nachholen dürfen, sind in Unterschleißheim gut integriert, nahmen an den Deutschkursen teil und engagieren sich für ihre Landsleute.

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