Kakaoanbau in Kolumbien wird gefördert

Montag, 07. November 2011

Unterschleißheim handelt fair


Unterschleißheim hat bald eine eigene "Stadt-Schokolade", die nach den Kriterien des fairen Handels (Fair Trade) zertifiziert ist. Von der Ernte der Kakaobohne in Kolumbien bis hin zur Verpackung: Der Weg der kleinen Schokoladentafeln kann lückenlos nachverfolgt werden und haben ganz besonders lohnende Ziele: Den Schutz der indigenen Bevölkerung und des Regenwaldes in Kolumbien. Mit der Realisierung gelingt es Unterschleißheim in Kooperation mit den Landeshauptstädten Magdeburg und Hannover erstmalig in Deutschland, ein Entwicklungsprojekt umzusetzen, das Teil eines kommunalen Klimaschutzkonzeptes ist.

Kakaoanbau unterstützt die Bevölkerung und schützt das Klima
Das Klimaschutzkonzept der Stadt Unterschleißheim enthält rund 60 Maßnahmen, die Unterschleißheim unternehmen kann, um den Klima- und Umweltschutz konkret zu fördern. Mit der "Stadt-Schokolade" wird konkret eines davon umgesetzt. Dabei kam Unterschleißheim die Mitgliedschaft im "Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder e.V." zu Gute. Ziel dieser Kooperation ist es, die einheimische Bevölkerung im Regenwaldgebiet bei nachhaltigen Anbaumethoden zu unterstützen, um damit auch deren wirtschaftliche Situation zu verbessern. Statt der bisherigen, großflächigen Viehzucht, sollen Anbaumethoden gefördert werden, die nicht nur für die dort lebenden Menschen, sondern auch für die Natur von Vorteil ist. Fündig wurde man in Kolumbien, im Nationalpark Alto Fragua Indi Wasi, der im Einzugsgebiet des Amazonas liegt. Es ist weltweit der erste Park, der unter Einbeziehung der dort lebenden Bevölkerung geschaffen worden ist und dessen einzigartige biologische Vielfalt bewahrt werden soll. Als Ziel wurde klar formuliert, dass der Kakaoanbau in diesem Nationalpark vor allem auch als Alternative zum Kokain-Anbau gefördert werden sollte. Alle Maßnahmen, die helfen, dieses Stück Regenwald zu schützen, sind auf kolumbianischer Seite willkommen. Und natürlich ergeben sich aus diesem Ansatz auch weitere vielschichtige Vorteile: Die Bevölkerung wird bei der Erstellung von Konzepten zur Landnutzung einbezogen, es werden alternative Energieversorgungen entwickelt, der  Ökotourismus kann ausgebaut werden und natürlich tragen all diese Vorhaben dazu bei, das Klima zu schützen.

Von der Bohne zur Schokolade
Der Kakao, der im Nationalpark Alto Fragua Indi Wasi angebaut wird, wird in einer kleinen, traditionsreichen Schokoladenfabrik Eberhardt im hessischen Beerfurht verarbeitet. Von der Kakaobohne, über das Rösten bis hin zum hochwertigen Produkt erfolgen alle Produktionsprozesse in dieser Fabrik. Dabei wird von der Kakaobohne weg ausschließlich traditionell gearbeitet und nicht in standardisierter Massenproduktion. Das unterscheidet dann auch die Schokolade, die die Stadt von dieser Fabrik kauft: Sie ist nicht wie andere Schokoladen, die viele Städte anbieten, in großen Fabriken gefertigt.

Stadtschokolade als Entwicklungsprojekt
Mit dem Kauf der Schokolade, die als "Fair Trade-Produkt" anerkannt ist, unterstützt die Stadt nachhaltige, alternative Anbaumethoden für Kleinbauern in Kolumbien. Auch der Betreiber der Mensa im Carl-Orff-Gymnasium, die Firma iwentcasino unterschleißheim, wird diese Schokolade anbieten. Geplant ist, noch weitere Geschäfte in Unterschleißheim zu finden, die Interesse am Vertrieb dieser Süßigkeit haben.

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