Beirat für interkulturelles Zusammenleben und Migration - Wir stellen uns vor

Donnerstag, 11. November 2021

Wenn vom Beirat für interkulturelles Zusammenleben und Migration, kurz BIZM, die Rede ist, denken die meisten UnterschleißheimerInnen vermutlich an das Interkulturelle Fest, dieses große Ereignis, das eigentlich alle zwei Jahre seit geraumer Zeit im Oktober im Bürgerhaus durchgeführt wird. Leider musste es coronabedingt auch heuer wieder ausfallen. Wir hoffen aber nach vier Jahren Pause auf 2022! Die Planungen haben begonnen und sind bei unserer Organisatorin Ellen Hartmann in besten Händen. Ansonsten lohnt ein Blick auf die Homepage der Stadt, auf der sich auch dieser Beirat mit einigen interessanten Fakten vorstellt. Hätten Sie zum Beispiel gedacht, dass in Unterschleißheim über 100 verschiedene Nationalitäten leben? Oder dass fast 7.000 Personen keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen?

Für all diese Menschen versteht sich der BIZM als Ansprechpartner in den Belangen rund um die Themen Migration und Zusammenleben und erfüllt so eine Mittlerfunktion für alle BürgerInnen in den verschiedenen Organisationen, Schulen, Verbänden, Vereinen und der Politik. Jetzt habe ich einige Beiratsmitglieder gefragt, weshalb sie in dieses Gremium gegangen sind und was es ihnen bedeutet oder bedeutet hat.

Theo Pregler, langjähriges CSU-Stadtratsmitglied bis 2020 und von 2008 bis 2014 Zweiter Bürgermeister: „Der BIZM hat sich über die Jahre zu einer Plattform für einen intensiven Info-Austausch zwischen allen Beiratsmitgliedern entwickelt. Niemand scheute sich, seine Meinung offen auszudrücken, was ich sehr positiv empfunden habe. Die Gespräche waren stets von hoher gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Der Wille, das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Erfahrungshintergründen in USH gemeinsam aktiv positiv zu beeinflussen, war bei allen VertreterInnen stets deutlich zu spüren. Es hat – weit überwiegend – in den zwölf Jahren meiner Zugehörigkeit viel Spaß gemacht!“

Katja Ojala-Kocak, Beiratsmitglied seit 2014 und ab Mai 2020 Erste Vorsitzende: „Als ich mit meiner Familie 2005 nach Unterschleißheim gezogen bin, haben wir uns gleich sehr willkommen gefühlt und hier auch eine neue Wahlheimat gefunden. Ich weiß aber auch, wie schwierig es manchmal sein kann, sich in einer Gesellschaft zu orientieren, die „anders“ funktioniert als die Gesellschaft in der vertrauten Heimat. Hier finde ich die Arbeit des BIZM wichtig: Wir können mit verschiedenen Projekten mitwirken, dass sich alle in USH wohlfühlen und sich zurechtfinden“.

Katrin Lipcans Vater ist Rumäne, die Mutter Deutsche, Lipcan selbst ist in Deutschland geboren und Neumitglied seit Mai 2020: „Ich möchte, dass wir kommunalpolitische Themen angehen, die seit Jahren immer wieder aufgegriffen werden, in denen aber immer noch kein befriedigendes Ergebnis erzielt wurde. Wieso haben zum Beispiel wir Menschen mit Migrationshintergrund schlechtere Schulabschlüsse als Deutsche? Ich möchte zusammen mit den Betroffenen Lösungsansätze und Konzepte erarbeiten – weg von „die Deutschen wissen schon, was ihr zu tun habt“ hin zu „Woran, glaubt ihr, liegt das, was müsste sich ändern, damit ihr es erreichen könnt“. Schließlich haben wir Menschen mit Migrationshintergrund Jahrzehnte lange Erfahrung mit Diskriminierungen und wissen als Betroffene am besten, was uns helfen würde. Ich wünsche mir, dass man als Mensch mit diesem Hintergrund nicht sein Leben lang beweisen muss, „ein guter Migrant“‘ zu sein.“

Sina Fateminejad, Medizinstudent und ebenfalls neu im Beirat: „Ich selbst bin in München geboren, meine Eltern kamen vor über 30 Jahren aus dem Iran nach Deutschland. Es lohnt sich immer, sich für eine integrative Gesellschaft einzusetzen, die allen Bevölkerungsschichten unabhängig von Herkunft und Geschlecht gleiche Chancen bietet. Dabei ist es mir wichtig, sowohl die Identität meiner Vorfahren als auch meines bayerischen Heimatlandes zu pflegen. Ich bezeichne mich immer als Deutsch-Perser!“

Die gebürtige Polin Jolanta Wrobel lebt seit 1984 in Unterschleißheim und ist seit 2014 Mitglied des Beirats, davon sechs Jahre als Stadträtin: „Der BIZM war und ist ein internationales und sehr gut gemischtes Gremium. Dementsprechend lebendig sind auch die Diskussionen und der Meinungsaustausch in den Sitzungen, da prallen teilweise verschiedene Kulturen aufeinander. Am Ende kann man sich aber immer freundschaftlich einigen. Die Konzepte für unsere Angebote werden so gut wie immer von jedem mitgetragen. Ob ein Kabarettabend, unsere Willkommensbroschüre für ausländische Neuankömmlinge in deren Muttersprache (die Jolanta initiiert und fast allein bewerkstelligt hat!) oder der Info-Abend mit vier DolmetscherInnen zum Bayerischen Schulsystem, schlussendlich helfen alle mit! Das alle zwei Jahre stattfindende Interkulturelle Fest ist ein echtes Erlebnis! Die Vorbereitung macht sehr viel Arbeit, dafür ist die Atmosphäre bei der Veranstaltung einmalig. Die vielen Menschen, Begegnungen und Sprachen, ein vielseitiges Programm und nicht zuletzt ein leckeres internationales Buffet lassen schnell den ganzen Aufwand vergessen!“

Jetzt hoffen wir alle einfach auf 2022,

Antje Kolbe, Beiratsmitglied seit 2017

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