Erst in den letzten Jahren wurden nach und nach Einzelheiten über das Zwangsarbeitslager „Flachsröste Lohhof“ bekannt, das sich während des Dritten Reichs in Unterschleißheim befand. Aus den Nachforschungen über diesen dunklen Teil der Unterschleißheimer Vergangenheit entstand das Buch „Flachs für das Reich“, das nun am 21. November vorgestellt wird. Der Unterschleißheimer Kulturausschuss beschloss zudem vor kurzem die Errichtung eines Mahnmals zum Gedenken an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft.
Den Stein ins Rollen hatte 2010 Stadtchronist Wolfgang Christoph ins Rollen gebracht. Auf seine Anregung hin entstand das Forschungsprojekt „Flachsröste Lohhof“, dessen beeindruckendes Ergebnis nun das 140 Seiten umfassende Buch „Flachs für das Reich“ von Maximilian Strnad ist. Vor allem Tagesberichte des jüdischen Lagerleiters R. Grabower geben interessante Einblicke in den Alltag der Zwangsarbeiter.
Das Gelände der ehemaligen Flachsröste liegt im heutigen Unterschleißheimer Gewerbegebiet an der Carl-von-Linde-Straße. Dort befindet sich ein für zukünftige Gewerbeansiedlungen bedeutendes Grundstück, das einer örtlichen Immobilienfirma gehört. Offen ist derzeit noch die Frage, ob das Mahnmal auf diesem Grundstück oder dem angrenzenden öffentlichen Raum errichtet werden soll.
Der Kulturausschuss legte den Kostenrahmen zwischen 10.000 und 12.000 Euro fest. Eine Unterschleißheimer Jury soll nach einem innerörtlichen Künstlerwettbewerb über die Gestaltung entscheiden.