Thema schon vor Jahren im Stadtrat abgehandelt

Mittwoch, 10. März 2010

Prüfantrag auf Erweiterung des Hallenbades um einen Thermalbereich wird nicht weiterverfolgt

Im Vorfeld des kürzlich stattgefundenen Bürgerentscheides zur  geplanten Therme am Hollerner See auf Echinger Gemeindegebiet hatten die im Stadtrat vertretenen Gruppierungen aus Grüne, Freie Bürgerschaft, FDP und ödp, welche das Bürgerbegehren gegen das Vorhaben unterstützten, einen gemeinsamen Antrag eingebracht, demzufolge die Stadt Möglichkeiten und Kosten einer Erweiterung des Freizeitbades Aquariush im Sportpark um einen Thermal- und Therapiebereich prüfen und aufzeigen sollte.
In der letzten Sitzung vom 04. März stand dieser Antrag nun zur Behandlung auf der Tagesordnung des Stadtrates.
Eine deutliche Mehrheit der Stadtratsmitglieder sprach sich letztlich mit 22:7 Stimmen gegen die neuerliche Befassung dieses schon vor Jahren wiederholt und abschließend behandelten Themas aus und lehnte deshalb den Antrag ab, ohne der Verwaltung einen vertiefenden Prüfauftrag zu erteilen.

Dem vorausgegangen war eine längere Diskussion über eine nun erneute Initiierung und Bewertung eines solchen Vorhabens sowie eine Rückschau, bei der deutlich wurde, dass das Thema bereits vor über 10 Jahren Ende der neunziger Jahre im Zuge der damals anstehenden Generalsanierung des Unterschleißheimer Hallenbades intensiv auf Basis einer Machbarkeitsstudie des Büros Prof. Dr. Riedle beraten und entschieden wurde.

Der Stadtrat hatte sich dann wiederholt im Jahr 2007 mit einem faktisch inhaltsgleichen Antrag aus der Mitte des Gremiums befasst, der zusätzlich die Einbeziehung des Thermalwassers mit Heilwirkung aus der Unterschleißheimer Geothermiebohrung umfasste.      

Damals wie zuletzt hatte sich aufgrund der in technischer und finanzieller Hinsicht fundierten Studie herausgestellt, dass eine solche Planung am Freizeitbad mit der erforderlichen Größendimensionierung aus mehreren Gründen nicht realisierbar ist.
Der Investitionsaufwand mit aktuell zu erwartenden mehreren Millionen Euro, um einerseits das gewünschte vielseitige Angebot und damit die erforderliche Attraktivität zu erreichen und andererseits den Betrieb mittels der zwingend notwendigen Mindest-Besucherzahl auch dauerhaft wirtschaftlich realisieren zu können, wäre aus Sicht der überwiegenden Mehrheit zu kostspielig und würde den finanziellen Rahmen des Machbaren seitens der Stadt sprengen.
Mitglieder des Stadtrates argumentierten, dass schon heute aufgrund der Haushaltslage eine Reihe anderweitiger wichtiger Infrastruktur- und Investitionsmaßnahmen nicht verwirklicht werden kann und vor allem der Bau und Betrieb von Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen keineswegs darunter leiden dürfe.

Kein Investor, sondern ausschließlich die Stadt müsste bei einer Baderweiterung des Aquariush diese enormen Baukosten tragen. Zudem kann ein wirtschaftlicher Betrieb nur bei einer Größenordnung des Ergänzungsbereichs erreicht werden, die im Sportpark aufgrund der gegebenen Grundstücks- und Erschließungssituation nicht umsetzbar ist. In der Folge müsste die Stadt dann zusätzlich die ständigen defizitären Betriebskosten tragen.
Schon heute subventioniert die Stadt den Badebetrieb ohne Ausweitungen mit einem jährlichen Betrag von rd. 800.000 Euro.
Nach Meinung der Stadtratsmehrheit ginge also der Erweiterungsplan gänzlich zu Lasten des Unterschleißheimer Steuerzahlers.
Als weiterer gravierender Nachteil  wurde gesehen, dass durch eine Ausweitung der Zahl der Badegäste, die zudem auch von auswärts kommen, noch mehr Verkehr nach Unterschleißheim gezogen und durch den verkehrsberuhigten Sportpark sowie das angrenzende Wohngebiet in Lohhof-Süd geführt wird.

Die Mehrheit des Stadtrates betonte deshalb die schon frühere Entscheidung, das Hallenbad in seiner bisherigen Nutzungskonzeption zu belassen und keine Erweiterung am Aquariush vorzunehmen, und demzufolge einen geeigneten Standort anderswo für die Thermalpläne zu finden, den die Kommunen Unterschleißheim und Eching im gemeinsamen Zweckverband seit seiner Gründung schon vor mehreren Jahren am Erholungsgebiet Hollerner See sahen.
Alles in allem hatte der Stadtrat aus den genannten Gründen letztlich den gemeinsamen Antrag nicht angenommen.

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