Die Saatkrähe ist eine besonders geschützte Vogelart und steht auf der Roten Liste. Die neuen Infotafeln am kleinen Wäldchen zwischen dem Gymnasium und den Sportanlagen hinter dem aquariush, die die Stadt gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) aufgestellt hat, geben Spaziergängern und Radfahrern einen Einblick in die Lebensweise und die Besonderheiten dieser Vogelart. Gerade hier, an diesem geschützten Ort, leben rund 130 Brutpaare. Gunter Fliege, Hobbyornithologe und Mitglied des LBV, hat sie gezählt. 2008 waren es 77 Paare, letztes Jahr 55. Derzeit sind die Nester weitgehend leer, weil die Brutzeit nur bis Mai dauert. Im Herbst fliegen die Saatkrähen gen Westen und beginnen im kommenden März wieder mit dem Nestbau. 1955 gab es in Bayern nur 600 Brutpaare, heute sind sie auf etwa 1.700 Paare angewachsen. Die größte Kolonie mit etwa 600 Burtpaaren befindet sich in Landsberg/Lech. Die Kolonie in Unterschleißheim ist seit 2001 bekannt und gilt als die größte im Großraum München. Während die zum Verwechseln ähnliche Rabenkrähe nicht unbedingt als Freund der Landwirte gilt, sind die Saatkrähen in mehrerer Hinsicht ungefährlich. Sie fressen nicht - wie ihr Name vermuten lässt - Saatkörner, sondern ernähren sich weitgehend von tierischer Kost. Auch die Gefährdung für andere Jungvögel ist sehr gering. Nur rund 7% der toten Jungvögel sind den Saatkrähen zuzuschreiben, 37% jedoch zum Beispiel den Katzen. Wer noch mehr über die Saatkrähe wissen möchte, dem seien die informativen Tafeln sehr empfohlen und natürlich das kostenlose Naturschauspiel, wenn im März nächsten Jahres der Nestbau wieder viele Saatkrähen nach Unterschleißheim lockt.
Tafeln informieren Spaziergänger und Radfahrer
Dienstag, 29. Juni 2010